Von Marcel Rohr. Aktualisiert am 12.03.2014

Was für ein Spektakel in Blech und Ton: Zahllose Guggenmusiken begeistern zehntausende Zuschauer in der randvollen Innenstadt.

Baz Artikel Fasnacht 2014

Das erste Platzkonzert, das an diesem Gugge-Zyschtig fürs Geschichtsbuch von der BaZ auszumachen ist, wird von der Stenzer Gugge gegeben. Wenig später laufen die KanniBâle vorbei – auch sie zählen zu den besten Formationen der Stadt. Es ist kurz nach halb vier Uhr, die Stadt bebt schon ein erstes Mal.

Ab ins Kleinbasel. Kurz nach 18 Uhr biegen die unverkennbaren Ventilatore mit ihren Propellern an der Nase in die Hammerstrasse ein. Sie bereiten sich auf den grossen Stäärnmarsch vor – es ist quasi das Vorspiel auf die drei grossen Guggen-Konzerte, die ab 19.30 Uhr auf dem Määrtplatz, dem Seibi und dem Claraplatz über die Bühne gehen werden.

Als erste Gugge läuft im Kleinbasel die Krach-Schnygge los, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Unverkennbar dahinter die Orginal Chnulleri. Einen halben Orgasmus für Augen und Ohren bietet der Zug der Negro Rhygass. Sind das fünfzig, sechzig oder gar siebzig Clowns, die im Gleichschritt in die I nnenstadt ziehen? Wie jedes Jahr gibt die Kleinbasler Formation später am Abend ein Ständchen am Striggede-­Obe in der Safranzunft.

Ähnlich majestätisch wie die ­Negro-Rhygass kommen die 63 Männer der Schränz-Gritte daher. Wenn sie in der Gerbergasse in ihre Blechinstrumente blasen, läuft es dem einen oder anderen kalt den Rücken herunter.

Allgemein gilt: hohes Niveau. Kaum mehr schräge Töne auszumachen. Da wird das ganze Jahr auf notenmässig hohem Niveau posaunt. Quer sind die Töne höchstens noch von Kleinformationen, die sich in die engeren Gassen verziehen, wie etwa die Bebbilisgge oder die Wundergugge. Wunderbar fürs Auge sind die alten Tanten der Glaibasler Schränz-Brieder, die im Stechschritt vom Seibi bis über den ­Aeschenplatz hecheln – die hinterste Reihe der Sousaphone bekommt beinahe Atemnot.

18.40 Uhr. Immer mehr Zuschauer strömen auf den Markplatz. Sie geniessen den Stäärnmarsch in vollen Zügen. Auf der Bühne rüstet sich Teleb asel für die Live-Übertragung. D Räpplispalter machen den Auftakt, gefolgt von den Grachsymphoniker, die ebenfalls mit ihrem Sound überzeugen. Weitere Geheimtipps, bei dem sich hinhören lohnt: Die Grunz Gaischter, Hunne und natürlich die Musiker der Mohrekopf.

Bis um 23 Uhr gehört die Innenstadt den Guggenmusiken. Sie geniessen Vorfahrt – in der City der zehntausend Baustellen. Die nerven an diesem fantastsichen Dienstag niemanden, an dem das Leben tobt. Laut und schön. (Basler Zeitung)

Erstellt: 12.03.2014, 09:07 Uhr

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